Mittwoch, 13. Februar 2013

Bodenfund an Kanton abgegeben

Objekt um 1500 in Bananenschachtel entdeckt

In den Medien vernimmt man immer wieder, dass in einem Museumskeller oder Archiv ausserordentlich wertvolle Objekte entdeckt werden. 

Ich fragte mich manchmal, wie so etwas möglich ist? Da lagern Werke berühmter Künstler oder seltene Dokumente und keiner wusste das.

Beim durchsuchen meiner Archivkisten in Riedern, bin ich auf Bodenfunde gestossen, welche seit 1986 eingelagert waren. Da staunte ich nicht schlecht, als ich auf einmal eine kleine Figur in Händen hielt, die ich sofort als sehr alt erkannte. 

In einem deutschem Forum für Sondengänger habe ich um Altersbestimmung gebeten. Nach wenigen Minuten, meldeten sich Spezialisten, welche ein gleiches Objekt gefunden hatten. Dank dieser Personen konnte der Fund genau bestimmt werden:

           Schlüsselhalter - Spätmittelalter um 1500

Doch wie kommt dieses seltene Objekt in meine Kisten? Anfangs der 80er Jahre habe ich mit anderen Sondengängern aus Deutschland und der Schweiz, nach Suworow Objekten gesucht. Einer dieser Sondengänger, hat auf dem Schlatt bei Netstal diesen Fund gemacht. Dies auf einer Wiese welche mit Gewehrhülsen der Schweizer Armee übersäht war. Man hielt das damals für eine ältere Replika und brachte es mit einem Schweizer Soldaten oder einem Spaziergänger in Verbindung.  

Der Finder wollte das Fundstück eigentlich gar nicht und hat es mir für die geplante Suworow und Schatzsuche Ausstellung vorläufig überlassen. 1984 und 1985 wurden in Ennenda auch "Nicht Suworow Funde" gezeigt. Insbesondere viele Münzen, welche ebenfalls von andern Sondengängern zur Verfügung gestellt wurden. 1986 wurde das Suworow Museum in Glarus eröffnet und beim Umzug verschwand dieses interessante Stück in einer Kiste, da es nicht mehr abgeholt wurde.

 Suworow + Schatzsuche Ausstellung 1984 und 1985

Eigentlich gehört es immer noch dem Finder, (damals ca. 70-75 Jahre alt). Ich habe jedoch von ihm seit der damaligen Suchaktion nie mehr etwas gehört. Da er die Ausstellung in Ennenda nie besucht hat, dürfte er vermutlich schon vorher verstorben sein.

Zusammen mit einer Dokumentation meiner Bodenfunde und einem Vorschlag für eine Zusammenarbeit  wurde der Schlüsselhalter dem Kanton übergeben.

Hier sehen Sie die Fundmeldung an den Kt. Glarus: