Sonntag, 11. September 2011

Von HD Läppli, General Massena und keine Servellat.

Freitag 9.9. 2011 um 18 00 Uhr: Beginn der Luzerner Museumsnacht:


Mit einem Oldtimer wurden Samuel und ich vom Verkehrshaus in die Luzerner Innenstadt gefahren und von dort mit einem Militärfahrzeug weiter, zu unserem ersten Museumsziel. Das Militärmuseum in Kriens, dort war ein Panzer auf einem Anhänger abgestellt. Samuel bemerkte sofort, dass auf diese Art unser gewünschter „Suworow Panzer“ aus Russland, transportiert werden könnte. „HD Läppli“ empfing die Besucher und führte durch das private Militärmuseum. Eine überwältigende Menge an Ausstellungsgegenständen und Uniformpuppen der Schweizer Armee, welche praktisch alle ohne irgendwelche Sicherungen ausgestellt sind. 


Unser zweites Ziel galt dem Gletschergarten. Beim Muotatal-Relief, erklärte Restauratorin Karin die Geschichte des Reliefs, welche die Schlacht zwischen Russen und Franzosen im Muotatal darstellt. General Massena höchstpersönlich schilderte uns den Verlauf der Kämpfe. Mir fiel an Massena’s Uniform auf, dass seine Epauletten fehlten. Vermutlich hatte er Angst, es würde ihm, wie angeblich während der Schlacht von einem Russen die noch verbliebene Epaulette abgerissen. (Eine Begebenheit, welche von französischen Quellen bestritten wird.)
Im Gespräch mit dem Franzosengeneral, stellte sich auch die Frage nach genauen Waffentechnischen Details. Er war denn auch überzeugt seine Soldaten hätten mit einer Waffe gekämpft, welche meiner (unbedeutenden) Meinung nach, damals noch gar nicht erfunden war. Ihm sei jedoch verziehen, immerhin ist er ja bereits mehr als 250 Jahre alt und im Krieg wird ja zu Propaganda-Zwecken gerne mal übertrieben. Aber sonst waren wir begeistert von seinen Ausführungen und hoffen ihn wieder einmal anzutreffen.


Im Historischen Museum, vermochte uns das Ausstellungskonzept nicht ganz zu überzeugen.
Es wird dem Besucher suggeriert, man besichtige das Depot. Während andere Museen teils mit Texttafeln übertreiben, waren dort praktisch keine Informationen zu den Gegenständen zu finden. Aber vermutlich haben wir Glarner das Konzept einfach nicht verstanden. Sonst drehte sich dort alles um die Wurst, also Wurst in allen Sorten. Nur, bei keinem der zahlreich vor dem Museum aufgestellten Grillstände war eine normale Servellat zu bekommen. Diese waren wohl um 22 15 Uhr bereits ausverkauft.

Mit dem Schiff ging es wieder zurück zum Verkehrshaus, wo wir unsere letzte Besichtigung hatten. Ein toller Abend, ganz Luzern schien seine Museen zu besuchen. Ganz anders, als bei der Glarner Museumsnacht, wo nur ganz wenige Personen in den Museen unterwegs waren. Vielleicht müssten im Glarnerland die Museumsbesucher auch gratis mit Oldtimern von Museum zu Museum gefahren werden.

Nachtrag vom 21. Oktober 2011: 
Zur Ehrenrettung des Historischen Museums darf ich erwähnen, dass ich inzwischen das Museumskonzept verstanden habe. Mittels eines Handscanners, hätte man mehr Informationen zu den Objekten erhalten. NUR, das Personal hatte uns nicht darauf hingewiesen und auch sonst sahen wir keine Besucher die diesen Scanner bei sich hatten. Mit einem solchen Gerät hätten wir sicher auch noch eine Servelat gefunden?!